Altertumswissenschaften - Kultur, Geschichte, Archäologie
Wer Gesellschaft, Politik und Kultur der Gegenwart verstehen will, muss die Geschichte kennen. Ihre Anfänge reichen weit zurück. Den Ursprüngen Europas auf der Spur sind die Altertumswissenschaften. An der Universität des Saarlandes sind das die Fächer: Alte Geschichte, Klassische Archäologie, Klassische Philologie, Vor- und Frühgeschichte.
Gemeinsam bieten sie den Bachelor-Studiengang (BA) Altertumswissenschaften an. In sechs Semestern vermittelt er die Grundlagen für die Erforschung der europäischen Frühzeit und Antike. Neben vielfältigen praktischen Arbeitsfeldern eröffnet der BA Altertumswissenschaften auch die Möglichkeit, das Studium in den Master-Studiengängen (MA) der beteiligten Fächer fortzusetzen. Die Altertumswissenschaften erschließen aus bildlichen, schriftlichen und dinglichen Quellen die frühe Geschichte und Kultur Europas. Gegenstand des Studiums sind die materielle Hinterlassenschaft der vor- und frühgeschichtlichen Perioden in Europa und das gesamte literarische und künstlerische Erbe der griechischen und römischen Antike.
Schwerpunkte im Studium
Im Schwerpunkt Alte Geschichte erstreckt sich der zeitliche Rahmen über 1500 Jahre vom Beginn schriftlicher Überlieferungen bis zum Ende der Antike bzw. bis zum Übergang der antiken Welt in das westliche und östliche Mittelalter. Forschung, Lehre und Studium befassen sich mit der Politik-, Kultur-, Mentalitäts- und Wirtschaftsgeschichte Griechenlands und Roms. Besondere Berücksichtigung findet die Regionalgeschichte der Antike, denn das Saarland befindet sich auf dem Boden des antiken Galliens und hat eine reichhaltige Fundsituation aus keltischer und römischer Zeit vorzuweisen.
Die zu studierenden Anteile der Alten Geschichte bestehen aus Pflicht- und Wahlpflichtmodulen, die wiederum gegliedert sind in Einführungsmodule und Fachwissensmodule.
Im Schwerpunktbereich Klassische Archäologie befasst sich das Studium mit Kunst, Kultur, Zivilisation und Alltag der Griechen und Römer von etwa 1500 v. Chr. bis 500 n. Chr. einschließlich ihrer Vorstufen und Nachklänge sowie ihrer transkulturellen Vernetzung. Der geographische Raum umfasst in erster Linie Griechenland, Kleinasien und Italien, darüber hinaus für die römische Kaiserzeit die Provinzen des Römischen Reichs. Gegenstand der Lehre und Lerninhalte sind die gegenständlichen und visuell erfassbaren Zeugnisse der Antike, die oberirdisch überdauerten oder durch Ausgrabungen ans Licht gekommen sind. Zu nennen sind vor allem Heiligtümer, Städte und Nekropolen, Skulpturen, Malereien, Keramik sowie Weihgeschenke, Ehrenmonumente und Gebrauchsgüter. Das Fach bietet ein facettenreiches Studienangebot, das Einblicke in das Leben der antiken Gesellschaft, der Mythologie, des Götterglaubens und der Kulturpraxis gewährt. Neben den Pflicht- und Wahlpflichtmodulen sammelt der Studierende in fachspezifischen Praktika erste Erfahrungen in der Museumsarbeit, der Denkmalpflege und Grabung. Archäologische Exkursionen erweitern die erworbenen Kenntnisse und vertiefen Einblicke in Forschungsbereiche.
Der Schwerpunktbereich Klassische Philologie befasst sich mit den Sprachen Lateinisch und Altgriechisch sowie mit den literarischen Zeugnissen der griechischen und römischen Antike. Der von der Klassischen Philologie abgedeckte Bereich umfasst hierbei den Zeitraum von Beginn der griechischen Literatur (Homer) im späten 8. Jahrhundert v.Ch. bis zum weitgehenden Erlöschen der spätantiken Literatur um das Jahr 600 n. Chr., neben künstlerischen-literarischen Texten der Lyrik, Epen und Dramen auch philosophische, historiographische und naturwissenschaftliche Texte. In Vorlesungen werden Gebiete der lateinischen und griechischen Philologie zusammenhängend behandelt. In Seminaren wird der/die Studierende durch die Bearbeitung ausgewählter Gegenstände mit den Methoden des Faches vertraut gemacht, diese in eigenen Beiträgen anzuwenden und sie in wissenschaftlichen Gesprächen zu überprüfen. Stilübungen ergänzen und vertiefen die Sprachkenntnisse und schärfen die Ausdrucksfähigkeit. Lektürekurse schulen das Verständnis altphilologischer Texte.
Im Schwerpunkt Vor- und Frühgeschichte beziehen sich die Studieninhalte in der Vorgeschichte auf Zeiten und geographische Räume, in der Bodenurkunden aber keine oder nur wenige Schriftdokumente vorhanden sind; in der Frühgeschichte auf Zeiten, in denen neben Bodenurkunden auch schriftliche Quellen eine besondere Bedeutung haben. Die materiellen Hinterlassenschaften der frühen Menschheit lassen Rückschlüsse auf deren Wirtschaftsformen, Gesellschaftsformen, Religionen und Kunst zu. Die möglichen zeitlichen Schwerpunkte reichen vom Paläolithikum bis zur römischen Eisenzeit, die räumlichen Schwerpunkte liegen in allen Bereichen Europas. In Vorlesungen, Übungen und Seminaren können Wahlpflichtmodule zur Quellenkunde sowie zu einzelnen geographischen Räumen und Zeiten gewählt werden. Im Optionalbereich werden des weiteren ein Modul zur "Quellengewinnung" angeboten, das die wissenschaftlichen Methoden der archäologischen Ausgrabungen vermittelt sowie ein Modul "Systematische Vor- und Frühgeschichte", in dem kulturgeschichtliche Aspekte in diachronem Vergleich behandelt werden.
Universität des Saarlandes
Grenzen zu überwinden ist das Signum der Universität des Saarlandes – Grenzen zwischen Kulturen ebenso wie Barrieren zwischen den Disziplinen oder überkommene Trennlinien zwischen Wissenschaft, Wirtschaft, Kultur und Gesellschaft.
Spitzenforschung
Informatik, die Nano- und Biowissenschaften sowie Europa bestimmen das Forschungsprofil der Universität des Saarlandes. Die Erfolge der Informatik bei der Exzellenzinitiative des Bundes und zahlreiche international anerkannte, extern finanzierte Forschungsprojekte belegen im gesamten Fächerspektrum die Qualität der wissenschaftlichen Arbeit.
Internationalität
Internationalität gehört zum Alltag auf dem Uni-Campus, wo sich Menschen aus unterschiedlichen Nationen treffen und Studium, Lehre und Forschung entschieden international ausgerichtet sind. Diese "gelebte Internationalität" zeigt sich unter anderem in einer Vielzahl internationaler Studiengänge, der großen Anzahl ausländischer Studierender und den vielen internationalen Kooperationen.
Qualität in Studium und Lehre
Sehr gute Betreuung, eine moderne Infrastruktur und kurze Wege auf dem Campus – die Saar-Uni bietet optimale Bedingungen für ein erfolgreiches Studium. Bei der Weiterentwicklung des Lehrangebots hat sie als eine der ersten Universitäten die Systemakkreditierung erfolgreich durchlaufen. Rankings wie das CHE belegen immer wieder die Qualität von Studium und Lehre im nationalen und internationalen Vergleich.
Bewerbung
Der Studiengang unterliegt keiner Zulassungsbeschränkung. Die Aufnahme des Studiums ist zum Winter- und zum Sommersemester möglich, wobei der Einstieg zum Wintersemester empfohlen wird. Beim Einstieg zum Sommersemester sollten Sie vorab die Studienfachberater und die Beratungseinrichtungen zur individuellen Studienplanung kontaktieren.
Die Studiengangsvariante "Deutsch-französischer Studiengang Klassische Archäologie" kann nur zum Wintersemester begonnen werden.
Die Einschreibung (Immatrikulation) für ein erstes Fachsemester erfolgt ohne vorherige Bewerbung online über die SIM-Portale der Universität des Saarlandes.
- für ein Wintersemester bis Ende September und
- für ein Sommersemester bis Ende März.
Die Einreichung der benötigten Einschreibunterlagen erfolgt ausschließlich online während des Ausfüllens eines Einschreibeantrags in den SIM-Portalen.